Stell dir eine wunderschöne, blühende Pflanze in einem Garten vor. Sie gibt Schatten, duftet herrlich und ihre Blüten sind versorgen Bienen und Schmetterlinge. Wenn sie nicht regelmäßig gegossen wird, beginnen deine Blätter zu welken, die Wurzeln trocknen aus, und irgendwann kann sie nichts mehr geben. Genau so ist es mit Müttern, die sich selbst vergessen. Ohne Selbstfürsorge verlierst du nach und nach die Energie, die Liebe und die Geduld, die eine Familie so dringend braucht.
Warum Mütter sich selbst vernachlässigen
Viele Mütter haben das Gefühl, dass Selbstfürsorge ein Luxus sei, für den keine Zeit bleibt. Wir wollen für unsere Kinder da sein und unsere eigenen Bedürfnisse fallen hinten über. Doch das ist, als würdest du einen Marathon laufen, ohne je eine Trinkpause einzulegen. Irgendwann holt dich die Erschöpfung ein.
Oft kommt es uns so vor, als müssten wir die perfekte Mutter sein und haben das Bild einer sich aufopfernden Frau ganz unbewusst in unserem Kopf eingebrannt. Dazu kommen gesellschaftliche Erwartungen, in denen auch die Außenwelt uns kümmernd und unermüdlich sehen möchte. Schon als kleine Mädchen wurde vielen von uns beigebracht, wie diese Rolle zu funktionieren hat und dass die Bedürfnisse der Mutter zweitrangig sind und dieser Glaubenssatz hat sich ganz unbewusst festgebrannt.
Und so ist es kein Wunder, wenn jede echte Auszeit mit Gedanken einhergehen, in denen wir uns fragen, ob wir nicht lieber die Zeit mit unseren Kindern verbringen sollten. Natürlich ist das offensichtlich absolut sinnbefreit, denn das Resultat liegt auf der Hand. Ständige Überlastung, die selbst mit Auszeiten kaum zu vermeiden ist. Der Alltag einer Mutter gleicht oft einem Jonglierspiel mit zu vielen Bällen in der Luft – Haushalt, Kinderbetreuung, Job und soziale Verpflichtungen. In diesem Chaos bleibt kaum Raum für Momente der Ruhe.
Viele Mütter glauben, dass sie alles allein schaffen müssen, weil sie es so gelernt haben oder sich vielleicht auch nicht trauen, um Hilfe zu bitten. Doch wie bei einem Handy mit leerem Akku kann man nicht unendlich weiterfunktionieren, ohne selbst aufgeladen zu werden.

Selbstfürsorge ist kein Egoismus, sondern eine Notwendigkeit
Denk mal an einen Flugzeugstart. Wärend der Sicherheitsanweisungen heißt es jedes Mal, dass du dir im Notfall zuerst deine eigene Sauerstoffmaske aufsetzen sollst, bevor du anderen hilfst. Der Grund liegt auf der Hand. Du kannst niemandem helfen, wenn die selbst die Luft weg bleibt. Selbstfürsorge funktioniert genauso: Nur wenn du dich um dich selbst kümmerst, kannst du eine liebevolle, geduldige Mutter sein und damit deinen Teil zu einem ausgeglichenen Familienleben beitragen.
Tipps für mehr Selbstfürsorge im Alltag
Selbstfürsorge muss nicht bedeuten, dass du für zwei Wochen allein auf eine einsame Insel fliegst. Vielmehr sind es kleine, bewusste Momente im Alltag, die einen großen Unterschied machen können:
- Mini-Pausen einlegen: Fünf Minuten nur für dich – ein heißer Tee, ein paar tiefe Atemzüge oder einfach aus dem Fenster schauen und träumen.
- Bewegung als Energiequelle nutzen: Ein kurzer Spaziergang kann Wunder wirken – stell dir vor, du tankst frische Energie wie ein Handy an der Ladestation.
- Netzwerke aufbauen: Nimm Hilfe an, tausche dich mit anderen Müttern aus oder delegiere Aufgaben. Kein Dirigent leitet ein Orchester allein!
- Zeit für Hobbys nehmen: Was hast du früher gern gemacht? Male, tanze, lese oder höre Musik – auch wenn es nur 15 Minuten sind.
Mentale Selbstfürsorge: Grenzen setzen und Nein sagen lernen.
Stell dir vor, dein Alltag ist wie ein Teller. Wenn du immer nur auftust und auftust, ohne mal etwas herunterzunehmen, läuft irgendwann alles über. Ein klares „Nein“ ist wie ein Rand auf diesem Teller – es schützt dich davor, dich zu überladen. Lerne, deine Grenzen zu erkennen und sie zu respektieren, ohne auch nur an Schuldgefühle zu denken.
Jeden Tag rennst du durch dein Leben wie eine Schauspielerin in einem Theaterstück, das immer weitergeht. Doch was wäre, wenn du ab und zu aus der Rolle trittst und einfach beobachtest? Das hilft dir mit viel mehr Achtsamkeit durch deinen Alltag zu gehen und Momente bewusster wahrzunehmen, ohne sofort zu reagieren.
Liebe dich selbst so, wie du dein Kind liebst – mit Nachsicht, Mitgefühl und Wärme.
Denk dran:
Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine Basis für dein Wohlbefinden und das deiner Familie. Du bist die Wurzel deiner Familie – und wenn du gut für dich sorgst, können alle um dich herum aufblühen. Beginne mit kleinen Schritten, sei geduldig mit dir selbst und erlaube dir, genauso viel Liebe und Fürsorge zu bekommen, wie du täglich gibst.
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